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Gesundes Alter

Es gilt nicht nur dem Leben Jahre,

sondern den Jahren Leben zu geben.

(Ursula Lehr)

 

 

Alt werden – selbstbestimmt und aktiv

Älter und alt werden kann ein spannender und bereichernder Prozess sein. Das Wohlbefinden bei älteren und alten Menschen hängt auch stark von ihrer Lebenshaltung, der eigenen Einstellung zum Altern ab. Älter und alt werden birgt eine Fülle von Erfahrungen und Kenntnissen, mit denen die nachlassende Leistungsfähigkeit in einigen Lebensbereichen gut ausgeglichen und insgesamt eine hohe Zufriedenheit erlangt werden kann. Das Ausscheiden aus dem regulären Arbeitsprozess kann viele Möglichkeiten eröffnen, selbst bestimmt Neues zu lernen, sich Zeit für kreative und künstlerische Projekte zu nehmen und/oder neue, erfüllende Aufgaben zu übernehmen.

Wichtig ist auch ein respektvoller, wertschätzender Umgang, gerade auch in der Begegnung von jungen und alten Menschen. Dazu kann jeder jederzeit beitragen.

In öffentlichen Debatten und Darstellungen über Alter und Altern stehen oft Krankheit- und Pflegebedürftigkeit im Vordergrund. Dies ist aber nur ein Aspekt des Älterwerdens, der bei weitem nicht alle betrifft. Studien haben ergeben: Erst ab 80 bis 85 Jahren beginnt ein allgemeiner Altersabbau. Bis dahin altert die Mehrzahl der Menschen relativ gesund und die meisten können auch danach ein selbständiges Leben führen. Laut einer Umfrage von Infratest sind bis zu einem Alter von 79 Jahren weniger als 8 %, ab einem Alter von mehr als 85 Jahren etwas mehr als 26 % regelmäßig pflegebedürftig.

Auch ist Altersweisheit wesentlich weiter verbreitet als Demenzerkrankungen, von denen ca. 5 % der über 65-Jährigen, ca. 20 % der 80- und ca. 30 % der über 90-Jährigen betroffen sind.

Mehr als altersbedingter körperliche Abbau tragen oft das weit verbreitete negative Bild vom Alter, aber auch fehlende Lebensaufgaben zu schlechtem Befinden und gesundheitlichen Beschwerden bei. Eine positive Lebenseinstellung fördert körperliche und soziale Aktivität. Diese wiederum fördert das Wohlbefinden und verringert Gebrechlichkeit. (vgl. Thomas Friedrich-Hett (http://www.transcript-verlag.de/ts799/ts799_1.pdf))

Es gibt aber auch alte Menschen, die von sich aus keine Kontakte mehr pflegen können oder deren Gesundheits soweit eingeschränkt ist, dass sie nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmen können. Diese Menschen sind über die gesundheitliche Betreuung durch Pflegedienste hinaus auf Unterstützung aus der Nachbarschaft und dem Stadtteil angewiesen. Nachbar/innen oder Besuchsgruppen von Kirchengemeinden leisten hier wertvolle Arbeit.

Wenn alte Menschen in der Nachbarschaft nicht die notwendige Unterstützung erhalten, ist es wichtig, die Angehörige zu informieren oder Rat und Hilfe anderswo zu holen oder den sozialpsychiartrischen Dienst Altona zu informieren.

 

Gesund altern

Ab dem 30. Lebensjahr nimmt die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Organsysteme ab. Der Körper wird allmählich weniger belastbar und anpassungsfähig. Die Lunge nimmt weniger Sauerstoff auf, die Durchblutung ist vermindert, die Muskelmasse nimmt ab, der Mineralgehalt der Knochen sinkt. Gleichgewicht und Reaktionsgeschwindigkeit sind verringert. Wie schnell dieser Prozess voranschreitet, hängt auch sehr von der Lebensweise ab. Regelmäßige gesundheitsfördernde Bewegung und Ernährung, Stressvermeidung, ein verantwortungsbewusster Umgang mit Genussmitteln und eine aktive, selbst bestimmte Lebensgestaltung vom jungen Alter an können viel dazu beitragen, dass man auch mit über 80 noch nicht gebrechlich ist. Wichtig ist auch, sich z.B. im Straßenverkehr auf seine verminderte Reaktionsgeschwindigkeit einzustellen und Unfälle zu vermeiden.